Unter Validität ist zu verstehen, dass man das, was man messen möchte, auch wirklich gemessen hat. Validität kann nur dann vorliegen, wenn Objektivität und Reliabilität im ausreichenden Maße gegeben sind. Sollten bereits erheblich Mängel ist der Objektivität und/ oder Reliabilität vorliegen, so kann Validität ausgeschlossen werden. Das Vorliegen von Objektivität und Reliabilität bedeutet aber nicht, dass Validität vorliegen muss. Validität bedeutet nämlich auch, dass das Testverfahren inhaltlich tatsächlich geeignet ist, um Aussagen über das Vorliegen von Autismus (liegt vor/ liegt nicht vor) machen zu können.
Anhand eines relativ absurden, aber leicht verständlichen Beispiels soll nun verdeutlich werden, dass bei Vorliegen von Objektivität und Reliabilität nicht zwingend auf Validität geschlossen werden kann. In diesem Beispiel soll mithilfe eines Fieberthermometers überprüft werden, ob Autismus vorliegt. Bei einem Fieberthermometer handelt es sich um eine Apparatur, die relativ unabhängig von der Person, welche die Messung durchführt, ein Ergebnis anzeigt: nämlich die aktuelle Körpertemperatur. So könnte es sein, dass das Fieberthermometer nun nach einer ordnungsgemäßen Messung (Messung unter Zunge bei geschlossenem Mund) bei einer Person 36,4°C anzeigt. Dieses Ergebnis würde vermutlich unabhängig davon erzielt werden, ob man selbst, ein Professor für Medizin, die eigene Oma oder der Nachbar die Messung durchführt. Somit sollte Objektivität in einem hohen Maß gegeben sein. Reliabilität würde bedeuten, dass das Testverfahren zu unterschiedlichen Testzeitpunkten (z.B. morgens, mittags, abends) zum gleichen Testergebnis führt. In unserem Beispiel würde eine Messung am Morgen z.B. 36,4°C, eine Messung am Mittag 36,2°C und eine Messung am Abend 36,5°C als Messdaten anzeigen. Es gibt somit leichte Schwankungen, die z.B. auf die aktuelle Außen- bzw. Raumtemperatur, den Grad der Anstrengung o.ä. zurückgeführt werden könnten, die allerdings relativ gering sind, sodass von einer ausreichenden Reliabilität auszugehen ist. Zuletzt ist die Validität zu bewerten. Hier ist mit Blick auf den gesunden Menschenverstand festzustellen, dass die Körpertemperatur kein valides Maß sein kann, um das Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung fundiert bewerten zu können. Es ist dem Autor außerdem keine seriöse wissenschaftliche Studie bekannt, aus welcher sich ein theoretischer Zusammenhang zwischen Autismus (ja/nein) und Körpertemperatur herleiten lässt. Somit liegen in diesem Beispiel eventuell Objektivität und Reliabilität vor, während das Testgütekriterium der Validität nicht erfüllt ist. Zusammenfassend ist das Fieberthermometer zur Feststellung einer Autismus-Spektrum-Störung daher nicht geeignet.
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